Neuseeland,  Reiselust

Neuseeland Nordinsel 2

36. Tag Matamata / Coromandel

Matamata

Zum Frühstück hoppelt noch ein kleiner Wildhase in unseren Garten, dann verabschieden wir uns schweren Herzens von unserem großartigen Haus und ziehen weiter die Nordküste hoch.

Wir stoppen am “Hahei Beach” für eine Stunde. Parkplatz gratis, endloser flacher feinsandiger Strand. Gefällt uns gut. Junior darf sandeln. Wir wären gerne zum Hot Water Beach gefahren, hier kann man Spaten ausleihen, ein Loch graben und es kommen heiße Quellen von unten hervor, so hat man seine eigene Badewanne. Aber die Flut macht uns zeitlich einen Strich durch die Rechnung. Auch die Cathedral Cove ist ein absolutes Must-See, leider keine Parkplätze vorhanden, so haben wir es dann erstmal ausgelassen. Egal, hier ist es wunderbar. Die Sonne brennt sehr stark, es ist entschieden, ein UV Shirt muss her. Ein Laden vor Ort. Viel Auswahl gibt es nicht, aber das muss reichen. Wir kaufen noch Lebensmittel, denn in North Coromandel hat wohl sonntags nichts auf.

Hahei Beach

Die Fahrt nach Amodeo ist endlos. Grässliche Serpentinen, unbefestigte schmale Straßen. Es fühlt sich an, als würde die Restkilometer-Anzeige am Navi nie kleiner werden. Junior ist es egal, er schlummert im Sitz und träumt vom Sandeln.

Dann sind wir da. Wie kleine Tipi Zelte ragen die verschiedenen Häuschen empor. Die Aussicht ist auch super.

Coromandel Amodeo Bay

Was außen noch niedlich ist, wird innen grässlich. Ein modriger Geruch schlägt uns entgegen, wir reißen sofort alle Fenster und Türen auf und kriegen ihn doch nicht aus der Nase. Ich frage mich, wann hier das letzte Mal geputzt wurde, denn ich könnte meinen Namen auf den Nachttisch schreiben. Der Rest sieht auch nicht besser aus. Krümel überall, Staub und Dreck. Es schaudert mich.

Wir sind hungrig, aber hier zu kochen ist nicht gerade einladend. So putzen wir sämtliche benötigten Utensilien selbst erstmal durch und dennoch schmeckt es uns nicht all zu sehr. Alles hier gefällt uns nicht. Bis auf die Aussicht, die ist fantastisch. Ich checke die Fotos auf Airbnb. Waren wir blind?

Nein, da war ein Profi am Werk, denn theoretisch sieht alles hier aus wie auf den Fotos. Eleganter Schattenwurf auf den vergilbten Tisch, Fokus auf den Blick übers Meer, kein Foto von der echt in die Jahre gekommenen Dusche. 92 Bewertung mit sehr gut. Junior zieht begeistert einen Ventilator aus dem Schrank, dessen purer Anblick uns bereits pickligen Ausschlag verschafft. Wir nehmen ihm diesen sofort ab und ertragen den wutschnaubenden Enttäuschungsanfall des Ventilator-Fans. Zum Glück haben wir einen Six Pack Coronas gekauft, die uns soweit desinfizieren und betäuben sollen, dass wir hier einschlafen. Es wirkt.

37. Tag Coromandel / Otama Beach

Neuer Tag, selber Muff. Kurzes Frühstück dann nichts wie raus. Zurück die Schotter Piste bis an den Otama Beach. Heute trübes Wetter und Regen in Aussicht. Perfekt also für Strand mit Kind – keine Gefahr für Sonnenbrand. Es ist angenehm warm und kaum jemand da. Junior sandelt, beobachtet einen Tausendfüssler, sammelt Muscheln, jagt Möwen. Er hat Spaß wie nie.

Hahei Beach

Weil wir nicht nach Hause möchten, gehen wir hier noch lecker essen und lassen Junior mit dem kleinen Mädchen vom Nebentisch Steine werfen. Wir fahren spät zurück in den Regen, zurück ins Mief-Tipi-Haus. Regen, Regen, Regen. Nun ist nicht mal mehr der Ausblick schön. Schatz, holst du noch ein Corona?

38. Tag Auckland

Nichts erwähnenswertes, nur ein Zwischenstopp auf halbem Weg weiter in den Norden. Aber erneut neuseeländische Gastfreundschaft, denn wir sind direkt zu den Gastgebern Peter und Charmaine eingeladen und plauschen nett bei einer Tasse Tee in deren Wohnung.

39. Tag Whangarei / Whangarei Heads

Eine lange Fahrt, es zieht sich ewig. Wir stoppen bei glühender Hitze in Whangarei und ergattern einen Platz bei einem sehr leckeren Italiener. Junior verschwindet in die große Kinderecke und düst mit einem Plastikflugzeug fröhlich durch die Gegend.

Angekommen in Whangarei Heads. Das Meer vor der Haustüre, drei dicke Hühner die uns begrüßen, hier lässt es sich aushalten.

Whangarei Heads

40. Tag Ocean Beach

Es ist bewölkt. Es sieht düster aus, ist aber sehr warm. Kommt unserem Hauttyp entgegen, sieht nur auf den Fotos nicht so schön aus. Der Sand ist fein wie Mehl, endlos lang und breit und einfach nur wunderschön. Wir finden dich ziemlich gut, lieber Ocean Beach.

41. Tag Matapouri Beach

Erneute Abreise. Weiter gehts. Bis nach Kerikeri (ein toller Name, wie ich finde :-)) geht es heute. Ein Must-Do laut Reiseführer ist der Matapouri Beach. Wir verstehen, wieso. Denn obwohl es erneut sehr bewölkt ist, wirkt der Sand golden und wunderschön.

heute 4.jpg

42. Tag Kerikeri / Matouri Beach

Und schon wieder ein toller Strand, leider hat Mama die Kamera vergessen, was ein Jammer…

43. Tag Kerikeri / Taiaue Bay

Unsere Unterkunft ist so schön, dass wir noch eine Nacht verlängern. Eine knappe Dreiviertel Stunde Fahrt, ein perfektes Morgenschläfchen für den Kleinen, erreichen wir dann Taiaue Bay, nicht ganz so wunderschön wie unser gestriger Platz, aber nah dran. Der Sand ist pfirsichfarben und obwohl es Sonntag ist und viele Einheimische hier sind, ist es dennoch angenehm leer.

So hat Junior “another busy day at the beach” und ist ebenso zufrieden wie wir.

44. Tag Kerikeri / Matai Bay

Wir packen zusammen. Hotel Managerin Sonja kommt, um uns zu verabschieden. Junior macht High 5 mit ihr und dem kleinen Hund Taco, Sonja umarmt uns, wir fahren los. Heute wieder eine lange Strecke zu bewältigen. Weiter hoch in den Norden zieht es uns, es bleiben nur noch ein paar Tage, bis wir zurück in Auckland sein müssen. Zwei Monate Reisezeit und doch rinnen einem die Tage nur so durch die Finger. Es gefällt uns hier, Neuseeland ist großartig. Alle, einfach alle sind nett. Sie sind interessiert, offen, freundlich. Jeder ist kontaktfreudig, wir kommen überall ins Gespräch. Wenn Junior auf der Straße läuft, hat jeder ein Lächeln oder einen lieben Kommentar übrig oder streichelt ihm das Köpfchen. Schau her grummeliges Deutschland, da kannst du echt was lernen. Das werden wir echt vermissen. Doch noch bleibt uns etwas Zeit, um es zu genießen.

Was als unbefestigte Straße im Nirgendwo im Reiseführer steht, ist in kürzester und bequemer Anreise zu finden. Ganz oben am Karikari Peninsula ist Matai Bay. Eine traumhafte Bucht erstreckt sich vor uns. Der Sand ist dunkel und fein, das Wasser klar und schön. Nur der Wind peitscht heftig.

Wir graben im Sand ein Loch, von unten drückt das Wasser hoch und wir haben einen kleinen Swimmingpool für unseren Junior geschaffen.

Nächster Stopp Ninety-Mile-Beach. Wer einen 4-Rad-Antrieb hat kann am Strand entlang brettern, wir mit Erinnerung an die Bahamas besser nicht. Erinnert uns stark an Fraser Island, wunderschön und endlos. Genau genommen ist der Strand 88 Kilometer lang, aber wer zählt schon nach, wenn es so schön ist?

Unser Motel in Pukenui ist einfach und etwas in die Jahre gekommen, aber wenigstens soweit sauber. Wir sind völlig erschöpft von der Sonne und ruhen uns aus.

45. Tag Mataouri / Whangarei

Vergebliche Suche nach einem Frühstückslokal in Pukenui. Hier gibt es einfach nichts. Es dauert ewig, bis wir ein Café finden, Junior ist schon genau so muffig wie wir. Frisch gestärkt geht es nochmal an den Strand von Mataouri, bevor wir die lange Strecke bis Whangarei auf uns nehmen. Das Wochenende ist vorbei, wir sind völlig allein am Strand. Junior hat Energie bis zum Umfallen und rast den Strand vor und zurück und bewirft sich lauthals lachend mit nassem Sand. Wer sich so austobt schläft den Rest der Reise wunderbar im Kindersitz, das ist doch perfekt.

46. & 47. Tag Auckland

Wir erreichen Auckland. Das Wetter ist mäßig und so stromern wir durch die Sylvia Mall.

Dann geht die Welt unter. Im peitschenden Regen fahren wir zum Flughafen, um den Mietwagen abzugeben. Es schüttet, der Verkehr stockt, ein Chaos. Es dauert ewig, bis wir endlich ankommen. Müde fallen wir ins Bett, morgen geht es früh raus…

48. – 54. Tag Auckland

Weil der Wetterbericht für Auckland weiter nur prasselnden Regen zeigt, nehmen wir eine kleine Auszeit von Neuseeland: Fiji wir kommen…

55. Tag

Der Flug erneut überhaupt kein Problem mit dem Kleinen. Auckland erwartet uns leider so nass und wüst wie bei der Abreise. Auch Avis hält wieder eine Überraschung für uns bereit, denn weder Wagen noch Kindersitz sind vorhanden. Wir seufzen und warten. Dann kehren wir erneut bei Peter und Charmaine im Guesthouse ein und werden wie eine heimgekehrte Familie begrüßt. Wir waschen etwas Wäsche, der prasselnde Regen draußen verdirbt uns jede Lust, etwas zu unternehmen.

56. Tag

Peter und Charmaine entführen uns ins Auckland War Memorial Museum. Junior klettert auf Kanonen,  bestaunt die alten Flugzeuge, streichelt Maori Statuen und flitzt durch die Gänge. Wir haben Spaß und er sichtlich auch.

Noch besser wird es für ihn, als wir noch gemeinsam Mittagessen. Das kleine Café einer Gärtnerei mit dem wohl prall gefülltesten Spielbereich aller Zeiten. Neuseeland ist unglaublich. Während man sich hier in Deutschland mit Kind im Restaurant ständig meint entschuldigen zu müssen, gehören hier die kleinen Gauner zum Leben einfach dazu. Ich liebe es. Junior auch. Man sieht ihn vor lauter Spielsachen kaum und wir genießen in Ruhe unser Essen und plaudern mit den unglaublich netten Gastgebern, bei denen wir die letzten Tage verbringen.

57. – 58. Tag

Die Zeit ist verflogen, wir sind am Ende unserer Reise. Etwas wehmütig denke ich daran. Ich vermisse natürlich meine Eltern, meine Freunde, unser gemütliches Bett. Ansonsten aber ehrlich nicht viel. Neuseeland war wirklich gut zu uns. 24 Stunden am Tag mit Mann und Sohn gemeinsam zu verbringen, war einfach wunderbar. In all der Zeit sind wir nicht auf eine unfreundliche Seele gestoßen, ich bin gespannt, wann uns das erste grimmige Gesicht in Deutschland erwartet. Vermutlich direkt am Flughafen.

Wir verabschieden uns von unseren Gastgebern und bekommen sogar noch ein Erinnerungsbuch für unseren Junior geschenkt.

5

Bye bye, Auckland, wir heben ab.

Ich bin dankbar für diese Reise, es war einfach großartig. Jeder Moment, jeder Ort. Und schmeckt definitiv nach mehr…

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